Benediktinische Gastfreundschaft

Immer wieder fällt im Zusammenhang mit der Insel Ufnau das Stichwort Gastfreundschaft. Sie ist in der Regel des heiligen Benedikt verankert und demzufolge ein zentrales Anliegen des Klosters Einsiedeln. Der «Cellerar», so die Regel im Kapitel 31, soll sich um die Gäste «mit grosser Sorgfalt» kümmern. «Der Abt habe seinen Tisch immer mit Gästen und Pilgern gemeinsam», besagt die Regel im Kapitel 56; insgesamt beschäftigen sich nicht weniger als 24 Hinweise mit der Aufnahme und dem Umgang mit Gästen. Mit diesem Hintergrund erstaunt es nicht, dass die Insel Ufnau, obwohl sie in Privatbesitz des Klosters Einsiedeln ist, für Gäste offen bleiben soll.

Dieser Tradition folgend hat die Gastwirtschaft auf der Ufnau einen hohen Stellenwert und richtet sich nach folgendem Konzept: Das Angebot soll einfach und gut sein, die Atmosphäre freundlich und heiter. Die sanitären Anlagen sind öffentlich und stehen allen Besuchern zur Verfügung.

Nachdem das Projekt von Peter Zumthor nicht realisiert werden konnte, hat das Kloster die Projektgruppe Ufnau beauftragt, in Rücksprache mit den eidg. und kant. Instanzen eine neue Lösung für die Sanierung und Erneuerung der Gastwirtschaft zu suchen. Dabei soll das traditionelle Gastronomiekonzept beibehalten werden. Die Roskothen Architekten SIA, Rapperswil, haben das vorliegende, rechtskräftig bewilligte Projekt Restaurierung "Haus zu den zwei Raben" mit Erneuerung der Infrastruktur erarbeitet. Im Januar 2016 hat die Klostergemeinschaft den Baubeschluss gefasst und sich bereit erklärt, einen gewichtigen Anteil der Baukosten zu übernehmen. Die Projektgruppe Ufnau wurde mit der Umsetzung des umfassenden Projektes beauftragt.

Im Zeitraum Herbst 2016 bis Frühling 2018 erfolgte die Sanierung des Gastwirtschaftsbetriebes. Dabei wurde die Insel-Infrastrkutur erneuert, das Gasthaus zu den zwei Raben restauriert und die Umgebung gestalterisch aufgewertet. Das aufwendige Projekt mit Kosten von rund CHF 7 Mio. konnte fristgerecht und unter Einhaltung des Kostenvorschlags umgesetzt werden. Die Projektgruppe Ufnau unter der Leitung von Rudolf Späni hatte in Vertretung der Bauherrschaft die aufwendige Sanierung ehrenamtlich geleitet und beaufsichtigt. Bei der Beschaffung der finanziellen Mittel war die Fundraisingtägkeit des Vereins mit Unterstützung der Projektgruppe Ufnau von zentraler Bedeutung. So konnten durch Beiträge von öffentlichen Institutionen, lokalen Korporationen, privaten Vergabestifftungen sowie von vielen Privatpersonen die erforderlichen Mittel grösstenteils generiert werden. Ziel war, das Kloster als Eigentümer finanziell weitgehend zu entlasten, damit auch in Zukunft der Gastwirtschaftsbetrieb zu günstigen Bedingungen verpachtet und die Inselwirtschaft gemäss der benediktinischen Tradition "einfach aber gut" betrieben werden kann.

Reservationen können online auf www.inselufnau.ch, über wirtschaft@inselufnau.ch oder via Telefon 055 410 12 25 erfolgen.