Ökologische Aufwertung

Lebensraum erneuern – Erosion stoppen

Die Ufnau ist die grösste Insel der Schweiz. Bereits 1927 wurden erste, privatrechtliche Schutzbestimmungen vereinbart. Im Jahre 1980 wurde die kantonale Frauenwinkelschutz-Verordnung in Kraft gesetzt. Seit 1993 steht die Ufnau als Bestandteil der Moorlandschaft Frauenwinkel unter dem besonderen Schutz der Bundesverfassung.

Im Auftrag der Projektgruppe entwickelte das Büro OePlan, Balgach und Rapperswil, ein Konzept zur ökologischen Aufwertung der Ufnau. Die vorgeschlagenen Massnahmen sind Bestandteil des Gesamtkonzeptes «Ufnau – Insel der Stille». Dem Vorschlag zur Regeneration des Südufers wurde infolge der zunehmenden Erosion eine hohe Priorität zugeordnet und im Herbst 2005 der Auftrag zur konkreten Projektbearbeitung erteilt.

«Welle erodiert - Strömungtransportiert» lautet eine alte Erfahrung im Uferschutz

Wellenschlag und Strömung sind verantwortlich für die Erosion im südöstlichen Uferabschnitt. Sichtbar ist dies seit mehreren Jahren, weisen doch in den See gefallene Pappeln den Besucher auf das unaufhaltsame Fortschreiten der Abtragung hin.

Mit dem Projekt «Seeufer-Regeneration» soll nun einerseits dieser schleichende Abtrag gestoppt und andererseits das Südufer ökologisch aufgewertet werden. Es beinhaltet den Bau von Lahnungen als Wellenbrecher, den Abtrag der vorhandenen Kliffkanten und Strandwälle zu einem Flachufer sowie eine Initialpflanzung mit Schilfsoden zur Förderung der Schilfregeneration. Damit wird auch eine fischereibiologische Aufwertung erzielt, und es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft vor der Ufnau wieder Hechte und Egli im Flachwasserbereich laichen werden, wie das in früheren Zeiten der Fall war.

Bereits im Dezember 2005 konnte den Umweltverbänden das Projekt vorgestellt werden. Es fand breite Zustimmung. Im Februar 2006 nahmen Vertreter der Fischerei im positiven Sinne davon Kenntnis. Am 24. Januar 2006 beschloss der Regierungsrat des Kantons Schwyz unter dem Titel «Ausserordentliche Pflegemassnahme» den Beitrag von 480'000 Franken für das Projekt. An diesen Kosten beteiligt sich auch der Bund mit rund 290'000 Franken.

Die Arbeiten wurden ausgeführt

Am 18. Februar 2006 erteilte der Kanton die Baubewilligung für das Projekt. Gleichzeitig beauftragte er das Kloster Einsiedeln, die Bauarbeiten auszuführen. Im Rahmen eines grösseren Holzschlages wurden die südexponierten Nagelfluh-Flanken ausgelichtet und die Stämme der standortfremden Nadelhölzer zu Pfählen aufgearbeitet. Dies sind in der Folge in Doppelreihen als sogenannte Lahnungen in den Seegrund gerammt worden. Einige Pappeln wurden als Rauhbäume bewusst in den See gefällt. Im Sommer erfolgte der Einbau der Faschinen. Der Ufersaum wurde abgeflacht. Stellenweise sind Kiesaufschüttungen vorgenommen worden. Die Seeuferregeneration konnte somit als erstes Projekt im Herbst 2006 abgeschlossen werden.

Erfreuliches gibt es über die landseitige Erfolgskontrolle zur Seeufer-Regeneration zu berichten. Der Bericht der Oeplan GmbH vom 2.4.2013 erwähnt, dass die primären Röhrichtflächen in den beobachteten Ufer-Abschnitten sowohl im Südwestufer wie im Südostufer deutlich zugenommen haben. Die Aussichten stehen gut, dass sich im Laufe der nächsten Jahre ein durchgehender Schilfgürtel entwickeln kann. Landseitig hat sich im Südostufer ein schönes Mosaik aus feuchten und halbtrockenen Standorten gebildet. Innert weniger Jahre konnte hier die Vielfalt von Pflanzen- und Tierarten gesteigert werden. Besonders erwähnenswert ist, dass sich hier ein wertvoller Heuschrecken-Lebensraum mit einer beachtlichen Artenzahl und mehreren gefährdeten Arten entwickelt hat.